Portrait
Historische Gesellschaft des Kantons Aargau
Die HGA ist Drehscheibe der historischen Forschung im Kanton Aargau, sie pflegt eine rege Publikationstätigkeit und ist mit dem Staatsarchiv eng verbunden. Sie arbeitet mit den regionalen historischen Vereinigungen zusammen, um eine Vernetzung zwischen ihnen und der kantonalen Geschichtsschreibung zu sichern. Zudem veranstaltet sie Tagungen, Kurse und Exkursionen.
Die Gesellschaft wurde am 3. November 1859 im Roten Haus in Brugg auf Initiative des damaligen Regierungsrates Augustin Keller gegründet. Sie gehört damit zu den ältesten gemeinnützigen Vereinigungen im Kulturkanton. Vorläuferin war die historische Klasse der Gesellschaft für vaterländische Kultur, welche im Dezember 1810 von Heinrich Zschokke und Heinrich Remigius Sauerländer begründet worden war. Bereits um 1830 allerdings hatte diese historische Klasse ihren Zenit überschritten und erst um 1850 wurden wieder Anregungen laut, eine historische Gesellschaft zu gründen. 1859 war es so weit. Das Programm der neuen Gesellschaft umfasste die Geschichtsforschung in ihrer Gesamtheit mit Einschluss von Kunstgeschichte, Volkskunde, Archäologie etc. In den ersten Jahrzehnten ihres Daseins entwickelte sie eine rege Sammeltätigkeit, deren Resultate in der Mitte des 20. Jahrhunderts zur Grundausstattung des Historischen Museums Aargau und der Kantonsarchäologie wesentlich beigetragen haben.
Historische Forschung im Mittelpunkt
Die historische Gesellschaft verstand sich und versteht sich bis heute als Drehscheibe der historischen Forschung im Kanton Aargau. Dies äussert sich vor allem in ihrer Publikationstätigkeit und in der traditionell engen Bindung zum Staatsarchiv. Lange Jahre waren die Staatsarchivare zugleich Präsidenten der Gesellschaft. Die Vernetzung mit den historischen Fakultäten der Hochschulen war zu verschiedenen Zeiten unterschiedlich intensiv. Generell ist das Fehlen einer eigenen aargauischen Hochschule mit historischer Grundlagenforschung ein Kontinuum in der Tätigkeit der Gesellschaft. Es bestimmt diese insofern, als die Gesellschaft mit ihren beschränkten Mitteln versucht, der staatlichen Tätigkeit im historischen Bereich die fehlende Partnerin einer hauptberuflichen Forschung so weit als möglich zu ersetzen und diesbezügliche Aktivitäten anzuregen und zu koordinieren. Ein zweites Kontinuum ist die Zusammenarbeit mit regionalen historischen Vereinigungen, welche die starken regionalen Identitäten widerspiegeln und denen gegenüber es gilt, die überregionalen, verbindenden Aspekte der Kantonsgeschichte zu betonen. In diesem Umfeld ist die Gesellschaft bestrebt, die historische Forschung weiterzubringen.
Eigenpublikationen
Seit 1860 erscheint die Argovia, die Jahresschrift der Historischen Gesellschaft. Gleichzeitig wurde mit dem Taschenbuch eine Reihe begründet, die in unterschiedlichen Abständen bis 1929 herausgegeben wurde. 1930 erschien die erste Quellenpublikation in der Reihe Aargauer Urkunden, die bis 1966 fortgeführt wurde. 1933 und 1951 erschienen zudem zwei Quellenbände Briefe und Akten. Grössere Monografien, die nicht mehr in der Argovia Platz finden, werden seit 1978 separat publiziert in der Reihe „Beiträge zur Aargauergeschichte“. Die Argovia versammelt heute jeweils eine Reihe meist kürzerer Beiträge zu einem oder mehreren Schwerpunktthemen und wird ergänzt mit Besprechungen und Berichten kantonaler Institutionen.
Veranstaltungen
Die Gesellschaft veranstaltet jährlich eine thematisch ausgerichtete Arbeitstagung, führt historische Exkursionen durch und beteiligt sich an der Durchführung von Kursen wie zum Beispiel von solchen zum Lesen alter Handschriften.
Mitgliedschaft
Die Mitglieder der Gesellschaft erhalten die jährlich erscheinende Argovia gratis und können die anderen Publikationen vergünstigt beziehen. Sie haben zudem die Möglichkeit, die Veranstaltungen zu vergünstigten Bedingungen zu besuchen. Die jährlichen Mitgliederbeiträge von Fr. 80.- für Einzelpersonen, 100.- für Paare, 40.- für Studierende und 150.- für Kollektivmitglieder ermöglichen es der Gesellschaft, ihre vielfältigen Aufgaben wahrzunehmen und sich für ihre Anliegen einzusetzen. Unter der Rubrik Mitglied werden kann eine Mitgliedschaft angemeldet werden.